Wenn wir das Leben von Muhammad vor seiner Berufung als Prophet vergleichen mit dem nach Beginn seiner Mission, ist es unvorstellbar zu denken, Muhammad sei ein falscher Prophet, der das Prophetentum benutze, um dadurch materielle Gewinne, Macht, Ruhm oder Kraft zu erlangen. |
Vor seiner Berufung zum Propheten hatte Muhammad keine finanziellen Sorgen. Als erfolgreicher und angesehener Kaufmann verfügte Muhammad über ein befriedigendes und ausreichendes Einkommen. Nach und wegen seiner Berufung als Prophet ging es ihm materiell schlechter. Dies zeigen unter anderem folgende Aussprüche über sein Leben:
-Sahl Ibn Sa‘d, einer von Gefährten, sagte: „Der Prophet Gottes sah kein Brot aus feinem Mehl von der Zeit als Gott ihn (als Propheten) entsandte bis zu seinem Tod.”
-Aa’isha, Muhammads Frau, sagte: „Die Matte des Propheten , auf der er schlief, war aus Leder gestopft mit den Fasern der Dattelpalme.”
Ist es möglich, dass Muhammad sich als Prophet ausgab, um Ansehen, Macht oder Größe zu erlangen? Das Verlangen, Ansehen und Macht zu genießen, wird normalerweise mit gutem Essen, außergewöhnlicher Kleidung, riesigen Palästen, Soldaten und unanfechtbarer Autorität verbunden. Nichts davon trifft auf Muhammad zu. Ein kurzer Einblick in sein Leben wird diese Frage klären.
Trotz seiner Verantwortung als Prophet, Lehrer, Staatsführer und Richter, pflegte Muhammad Kleider zu stopfen, seine Schuhe zu reparieren, bei der Hausarbeit zu helfen und arme Leute zu besuchen, wenn sie krank wurden. Er half auch seinen Gefährten einen Graben auszuheben. Sein Leben war ein erstaunliches Beispiel für Anspruchslosigkeit und Demut.
Muhammads Anhänger liebten ihn, respektierten ihn und vertrauten ihm in einem erstaunlichen Ausmaß. Er betonte wiederholt, dass nur Gott angebetet werden darf, nicht er persönlich. Anas, einer von Muhammads Gefährten, berichtete, dass es keine Person gab, die sie mehr liebten, als den Propheten. Doch wenn er zu ihnen kam, standen sie nicht für ihn auf, denn er mochte es nicht, wenn sie für ihn aufstanden, wie es andere Völker für ihre Herrscher tun.
Lange bevor es irgendeine Aussicht auf Erfolg für den Islam gab, zu einer Zeit, als Muhammad und seine Gefährten verfolgt und unterdrückt wurden, erhielt Muhammad ein interessantes Angebot. Ein Abgesandter der heidnischen Führer, namens ‘Utbah, kam zu ihm und sprach: „...Wenn du Geld möchtest, werden wir genug Geld für dich sammeln, sodass du der Reichste unter uns sein wirst. Wenn du Herrschaft willst, werden wir dich zu unserem Führer nehmen und nichts ohne deine Zustimmung entscheiden. Wenn du ein Königreich willst, werden wir dich zu unserem König krönen...” Ein einziges Zugeständnis wurde von Muhammad als Gegenleistung verlangt: Er sollte aufhören, das Volk zum Islam zu rufen. Dieses Angebot ist eine Versuchung für jemanden, der die weltlichen Dinge verfolgt. Jedoch Muhammad wies dieses Angebot zurück und sagte:
„Wenn sie mir die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke gäben, dafür dass ich diese Sache (die Menschen zum Islam zu rufen) aufgebe, werde ich nicht davon ablassen, bis Gott es entweder siegreich macht oder ich bei der Verteidigung zugrunde gehe.“